Schutzschild: Grenzen setzen und in der Giraffensprache bleiben

20. Juni 2025

Heute drehte sich in der Volksschule Unterweitersdorf alles um das Schutzschild – und darum, wie wir uns in Konfliktsituationen selbst schützen können, ohne in die Wolf-Sprache zu verfallen.

Zu Beginn stand die Frage „Warum glaubt ihr, dass ein Streit entsteht?“ Ihre Antworten waren reflektiert und klug:

  • Weil sich Kleinigkeiten aufschaukeln
  • Weil man unterschiedlicher Meinung ist
  • Weil sich jemand anders verhält, als man es gerne hätte

Hier setzt das Konzept der Wolf- und Giraffensprache an – ein Modell der gewaltfreien Kommunikation. Während der Wolf auf Angriffe, Beleidigungen und Schuldzuweisungen setzt, bleibt die Giraffe wertschätzend und empathisch. Doch das ist oft gar nicht so einfach – vor allem dann, wenn nicht nur eine Person in der Wolf-Sprache spricht, sondern gleich mehrere.

Schutzschild üben
Um diese Herausforderung zu meistern, haben wir gemeinsam unser Schutzschild geübt:

  • Grenzen spüren: Wann kommt mir jemand zu nahe? Wann möchte ich „Stopp“ sagen?
  • Fokus bewahren: Jemand versucht, mich zum Lachen zu bringen – aber ich bleibe konzentriert
  • Innere Stärke sammeln: Die Kinder durften ihr eigenes Schutzschild ins Glückstagebuch zeichnen – gefüllt mit Dingen, die sie stärken: Was ist mir wichtig? Was sind meine größten Abenteuer? Was möchte ich noch erreichen?

Jeder sieht die Welt anders – und das ist in Ordnung
Eine Geschichte war besonders berührend: Ein Mädchen erzählte von einem Streit mit ihrer Schwester. Sie hatten ein Kuscheltier geschenkt bekommen – für die Schwester war es ein Pferd, für sie ein Zebra. Doch anstatt zu streiten, hätte sie sagen können: „Du hast recht, es ist ein Pferd – und ich habe recht, es ist ein Zebra.“ Jeder sieht etwas anderes – und das darf so sein. Genau hier schlägt unser Workshop die Brücke zu den Inner Development Goals (IDGs): Kritisches und komplexes Denken, Beziehungsfähigkeit und Zusammenarbeit, was es für eine resiliente Gesellschaft braucht.

Zur Ruhe kommen – das Glitzer fallen lassen
Zum Abschluss gab es eine kleine Glitzerübung für das bewusste Sein. Wir spielten „Zoo-Wärter“ – ein Spiel, bei dem die Kinder sich in absolute Stille begeben und lernen, zur Ruhe zu kommen.