Von Schlapfen-Würfen und Giraffensprache: Wie wir mit Wut umgehen

22. August 2025

Jeder kennt das Gefühl: Manchmal kocht die Wut in uns hoch und wir möchten am liebsten etwas durch die Gegend schleudern oder jemanden beleidigen. Wie man diese starken Gefühle konstruktiv ausdrückt, war das spannende Thema unseres Workshops in der Volksschule Unterweitersdorf.

Beim Thema Streit und Wut zeigten die Kinder eine beeindruckende Offenheit. Es war berührend zu hören, wie ehrlich sie über ihre Erfahrungen sprachen. Ein Kind gab zu, dass es am liebsten seinen Schuh durch die Klasse schießen würde, um die Wut rauszulassen. Doch genau hier setzten wir an: Welche Strategien gibt es, um Wut so auszudrücken, dass niemand verletzt wird und nichts kaputtgeht?

Die Ideen sprudelten nur so! Die beliebteste Methode war der Schrei ins Kissen. Perfekt, denn da dürfen auch mal Schimpfwörter raus, ohne dass sie jemand hört. Auch Boxen ins Kissen oder den Boxsack kamen gut an. Kreativer wurde es mit dem Kind, das Kuscheltiere durch den Flur schießt: „Da geht nichts kaputt, und dem Kuscheltier auch nicht!“ Und natürlich war auch das einfache Durchatmen eine wichtige Erkenntnis.

Besonders erfreulich war, dass einige Kinder sofort an die Giraffensprache dachten. Sie schlugen vor, das Gespräch zu suchen: „Was ist los? Mir fällt auf, dass du wütend bist. Was können wir da machen?“ Diese Herangehensweise zeigt, wie sozial und emotional einfühlsam die Kinder sind und dass unsere Arbeit Früchte trägt.

Der Vormittag hat uns einmal mehr gezeigt, wie viel in diesen jungen Menschen steckt und wie wichtig es ist, ihnen Werkzeuge für den Umgang mit großen Gefühlen an die Hand zu geben. Es ist jedes Mal ein besonderes Gefühl, diese Fortschritte miterleben zu dürfen.