Wolf- und Giraffensprache in der Praxis: Teil 2

9. Mai 2025

Auch mit dieser Gruppe der Mittelschule Schwertberg stand die Wolf- und Giraffensprache im Mittelpunkt. Wir sprachen darüber, dass die Wolf-Sprache oft beleidigend, vorwurfsvoll oder distanzierend ist, während die Giraffensprache die freundliche Herzenssprache ist.

Was mich dabei besonders beeindruckte: Die Jugendlichen setzten das Konzept sofort um. Ich hatte fast den Eindruck, sie hätten es bereits im Unterricht behandelt. Doch als ich nachfragte, verneinten sie – sie hätten noch nie davon gehört.

Was wäre, wenn alle Menschen Giraffensprache sprechen würden?
Wir philosophierten darüber, wie die Welt aussehen könnte, wenn alle Menschen Giraffensprache sprechen würden. Die Antwort war für die Jugendlichen sofort klar: Es gäbe weniger Streit, weniger Konflikte und das Leben wäre vermutlich angenehmer.

Doch dann stellte ein Jugendlicher eine entscheidende Frage: „Aber warum sprechen dann so viele Erwachsene die Wolf-Sprache?“ Ich stimmte ihm zu: Leider ist die Wolf-Sprache in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Also überlegten wir gemeinsam, was man dagegen tun könnte. Ein Schüler hatte eine ganz einfache Lösung:

„Warum kommen dann nicht die Erwachsenen zu dir ins INNERversum und lernen die Giraffensprache?“

Ich musste schmunzeln. „Ja, sie kommen,“ sagte ich, „nur Erwachsene brauchen oft ein bisschen länger, um etwas Neues zu lernen. Und ihr als Kinder und Jugendliche seid da einfach viel schneller und fitter.“ Und dann sagte ich etwas, das den Jugendlichen sichtbar bewegte: „Ihr seid die nächste Generation und könnt die Gesellschaft neu denken. Und wenn ihr die Giraffensprache oft genug anwendet, dann können sich vielleicht auch die Erwachsenen etwas von euch abschauen.“ Der selbstwirksame und zufriedene Blick des Jugendlichen in diesem Moment hat mich tief berührt und inspiriert, weiterzumachen.